„Gegen zwei Uhr in der Nacht klirrt der Schlüssel in der ersten Zellentür am anderen Gangende. Sofort ist jeder wach. Metallen fällt die gelöste Fußfessel auf den Boden. Der Häftling von Nr. 1 geht die ersten Schritte auf den Bunkerhof. Ein Schuss fällt. Ein Leben ist ausgelöscht.“
– Walter Buzengeiger 1. Juli 1934
Während Kerstin noch auf dem Münchner Dokumentarfilmfestival zu tun hat, besuche ich das KZ Dachau. Es scheint unter den Besuchern die Abmachung zu geben, sich nicht gegenseitig in die Augen zu schauen. Niemand spricht, in den Gesichtern steht Entsetzen und Trauer. Ich habe schon viel über Konzentrationslager und den Nationalsozialismus gelesen und bin emotional vorbereitet. Als ich mich dem Thema auf irrationale, selbstbezogene Weise nähere, zittern mir doch kurz die Knie: Im Gedächtnisbuch (viele Tote sind gar nicht dokumentiert) schaue ich nach, wie viele Büttners hier ermordet wurden. Es sind fünf: der Lagerarbeiter Alfred Büttner aus Vierschau (Oberfranken), der Bergmann Gustav Büttner aus Duisburg, der Kaufmann Wilhelm Büttner aus Düsseldorf, der Maschinensetzer Wilhelm Büttner aus Freiburg im Breisgau und der Hoteldiener Willi Büttner aus Ludwigshafen.
Das Lager von außen.
„Arbeit macht frei“ lautet die Inschrift im Lagertor. Auf dem Dach des Wirtschaftsgebeudes stand in riesigen weißen Lettern ein noch zynischerer Spruch: „Es gibt einen Weg in die Freiheit. Seine Meilensteine heißen: Gehorsam, Fleiß, Ehrlichkeit, Ordnung, Sauberkeit, Nüchternheit, Wahrhaftigkeit, Opfersinn und Liebe zum Vaterland“
Eine Baracke war mit 208 Gefangenen besetzt. Im Laufe des Kriegs wurde die Zahl auf 1.600 erhöht.
Die Toiletten für die Insassen einer Baracke.
Die nachgebildeten Fundamente auf dem Boden markieren die Standorte der Baracken.
Pappeln säumen die Lagerstraße. Hinder den Bäumen waren die 34 Baracken angeordnet. Auf der Lagerstraße trafen die Gefangenen der unterschiedlichen Baracken beim Freigang aufeinander.
ehemaliges Wirtschaftsgebäude (heute Ausstellungsraum), davor internationales Mahnmal mit Gedenktafeln.
links: ehemaliges Wirtschaftsgebäude, rechts der Bunker.
Der Bunker diente der Isolationshaft, der Folter und der Unterbringung von Sonderhäftlingen.
Auf dem Appellplatz fand zu Tagesbeginn und -ende der Zählappell statt. Heute reiht sich hier Kranz an Kranz.
Die Angehörigen werden postalisch benachrichtigt. Die Informationen über die Umsrände sind frei erfunden. Es gibt drei Varianten des Briefs.
Gewerkschafter gehörten zu den frühen Opfern des Regimes.
Ein verlängertes Wochenende im schönen Bayern zu Besuch bei den Vogls. Ellen und Rainer chauffieren uns durch die wunderbare Landschaft des Allgäus und zum Hopfensee. Dort gibt es Eis, ein Kneippbad und tolles Wetter. Am Abend schmeißt Reiner den Grill an, Ellen zaubert leckeres Fleisch und Beilagen und Stefan bereitet eine selbst Gefangene Forelle zu. Was für ein Festmahl! Vielen Dank für den schönen Tag!